Nachruf zum Tode des Ehrenvorsitzenden Josef Schinagl am 28.02.2008

Die Aussegnung soll zwar im engsten Familienkreis stattfinden, aber wir - der Arbeitskreis - gehören zur Großfamilie Schinagl. Deshalb gestatten sie mir zum Tod von unserem „Sepp“ ein paar Erinnerungen.
 Wir, die Mitglieder des Arbeitskreises auf Burg Rothenfels mit Sitz in Lohr am Main müssen heute Abschied nehmen von einem Freund, von unserem Ehrenvorsitzenden Josef Schinagl.

Seit 1961 war er Mitglied bei uns, einem Verein, der in ganz Unterfranken, ja Bayern und sogar in Südtirol Mitglieder hat. 27 Jahre, von 1972 — 1999 war er unser 1.Vorsitzender. Für seine Verdienste um den Verein haben wir ihn 1999 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dass dies mehr als berechtigt war, will ich an ein paar Stationen aufzeigen. Gemäß den Zielen unseres Arbeitskreises, die von unserer Schirmherrin Frau Dr. Maria Probst, der damaligen Bundestagsvizepräsidentin, vorgegeben und vorgelebt wurden, hat Sepp Schinagl unzählige Veranstaltungen selbst organisiert und durchgeführt. 

Einige wenige seien genannt:
Vorträge mit und bei der Handwerkskammer Würzburg, der Bundeswehr in Hammelburg, bei den Freunden der Meisterschulen. Besonders am Herzen lagen ihm die Großveranstaltungen zusammen mit der Sparkasse Mainfranken in Lohr mit renommierten Rednern aus Wirtschaft und Politik.
Er legte großen Wert auf die Besuche in den heimischen Unternehmen, denn sie waren für ihn unverzichtbare Glieder der sozialen Marktwirtschaft in unserer Demokratie. Die Diskussionen waren für ihn eine stete Bereicherung in seinem unermüdlichen Wissensdrang. Das Wort - Völkerverständigung - wie es in unserer Satzung steht, wollte er erleben. So war es selbstverständlich, dass wir mit Reisegruppen - vom Bayer. Landtag, Deutschen Bundestag, Europa-Parlament, Nato-Besuche in Brüssel angefangen -auch viele Länder in Europa bereisten und in den jeweiligen Deutschen Botschaften viele ergiebige politische Diskussionen führten. Wichtig war für ihn, dass wir unserem Auftrag gerecht wurden, als Multiplikatoren zu wirken und Verständnis für andere Kulturen aufzubringen.

Wegbereiter besonderer Art war er auch bei unseren  internationalen Begegnungen in Südtirol mit den Staatssekretären und der Gesundheitsministerin. Die Patenschaft zwischen der Stadt Lohr und Burgeis ist daraus entstanden. Dass aus diesen Begegnungen Freundschaften von 1969 bis heute geworden sind, ist auch sein großer Verdienst. Ein Hauptanliegen von Sepp Schinagl war, dass wir, die Mitglieder über ganz Bayern verteilt, immer wie eine große Familie auftraten. Bei den jährlichen Familienfeiern mit immer fast 100 Teilnehmern konnten wir dies immer beweisen.
In all den vielen genannten Veranstaltungen hat er es nie versäumt, seine eigenen politischen Gedanken anzubringen und mit Appellen an die Politik und die Wirtschaft zu verbinden. 
Sepp Schinagl hat die Aufgabenstellung unseres  Arbeitskreises selbst vorgelebt :

„In allen Bevölkerungskreisen demokratisch denkende und handelnde Staatsbürger zur aktiven Mitarbeit in Staat und Gesellschaft auf der unverzichtbaren Grundlage des Christentums und der Völkerverständigung mit heranbilden zu helfen“.

Wir haben uns sehr gefreut, dass er zusammen mit seiner Frau, trotz angegriffener Gesundheit, an unserer letzten Sitzung des Vorstandes vor Weihnachten teilgenommen hat und zu unserem Jahresprogramm für 2008 festgestellt hat  „macht weiter so - ihr seid ein toller Verein“.

Diesen Wunsch hat er vor ein paar Tagen - Anfang Februar - am Telefon nochmals wiederholt. 

Lieber Sepp, wir danken Dir für deine unermüdliche Arbeit für unseren Arbeitskreis in den jetzt 47 Jahren und wir versprechen, wir machen in deinem Sinne weiter.