»Eine echte Liebesbeziehung, keine Vernunftehe«

Burgeis-Partnerschaft: Großer Holzschuh für die Stadt Lohr zum 45-jährigen Bestehen der Freundschaft Lohr a.Main

Ei­nen »vergnüg­li­chen Abend in Ge­sel­lig­keit und Freund­schaft« hat der Part­ner­schafts­ve­r­ein Lohr am Sams­tag an­läss­lich des 45-jäh­ri­gen Be­ste­hens der Pa­ten­schaft der Stadt Lohr für den Süd­t­i­ro­ler Frem­den­ver­kehr­s­ort Bur­geis aus­ge­rich­tet. Die Mu­sik da­zu lie­fer­ten ei­ne Ab­ord­nung der Mu­sik­ka­pel­le Bur­geis und die Wom­ba­cher Blas­mu­sik. 
Lohrs Bürgermeister Mario Paul und der Burgeiser Ortsvorsteher Florian Punt sowie weitere Redner wechselten viele Dankesworte. Und am Schluss gab es für die rund 100 Gäste aus beiden Orten zur Stärkung Wildschwein aus dem Spessart und Käse aus Südtirol. Der Stadt Lohr und ihrem Bürgermeister Mario Paul überreichte Punt als Gastgeschenk einen Riesenschuh aus Zirbelkiefer - viel zu groß für die derzeitigen finanziellen Verhältnisse Lohrs. Altbürgermeister Siegfried Selinger, dessen Nachfolger Ernst Prüße und der amtierende Rathauschef erhielten Miniaturausgaben der Holzschuhe. 
Große Verdienste um Südtirol Herbert Brehm, der 76-jährige Ehrenvorsitzende des staatspolitischen »Arbeitskreises auf Burg Rothenfels e. V.« und Sohn des bereits 1991 gestorbenen Mitbegründers Albin Brehm, schilderte in einer Chronik die Entwicklung der freundschaftlichen Verbindung Lohrs mit Südtirol von 1969 bis heute

 Brehm erinnerte insgesamt an 30 Begegnungen und ebenso wie der Präsident der Burgeiser Eigenverwaltung, Florian Punt, an eine Reihe von Persönlichkeiten, die sich große Verdienste um Südtirol und dessen Deutschtum dort erworben haben. Und er überreichte eine Plakette an Mariannne Drexler vom ausrichtenden Partnerschaftsverein. 
Als letzter der Männer der ersten Stunde der Zufallsbekanntschaft zwischen Lohr und Burgeis freute sich der 88-jährige Lohrer Ex-Kommunalpolitiker und Architekt Alfons Ruf darüber, »dass ich das noch erleben darf«. 
Der Dank der Burgeiser galt ihm und weiteren persönlichen Paten, wie Heribert und Elfriede Endres sowie Annemarie Limberg. 

Gäste und Lohrer musizieren Die Musiker aus Burgeis und Wombach umrahmten die Feier und intonierten zum Höhepunkt gemeinsam das Heimatlied »Dem Land Tirol die Treue« und das Frankenlied, lautstark unterstützt vom Publikum.

An den Wänden der alten Turnhalle erinnerten Tafeln mit Bildern und Berichten an die Entwicklung der Patenschaft. Lohrs Stadtoberhaupt Mario Paul verglich das kleine Partnerschaftsjubiläum mit einer »Messinghochzeit«.

Er betonte das Gefühl enger Verbundenheit und erinnerte an Besuche der Burgeiser auf der Lohrer Expo und Festwoche, aber auch an viele Gegenbesuche, wie sie beispielsweise die Freien Wähler Lohr seit 17 Jahren alljährlich in Burgeis machen. 
Paul erklärte, die Patenschaft sei eine »echte Liebesbeziehung und keine Vernunftehe«. Florian Punt bedankte sich im Namen der Dorfgemeinschaft und erinnerte unter anderem an Stützen der Partnerschaft wie Eduard Platzer, Sepp Telzer und Sepp Peer.

Er hatte neben seinen Musikern auch eine Abordnung von Ortsbürgern und vor allem junge Leute mitgebracht, die spürten, wie herzlich sie in Lohr aufgenommen werden. Und die Burgeiser wollen nächstes Jahr wieder kommen.

Lohrer Echo im Novevember 2017 Günter Weislogel