Nahostpolitik als Schwerpunkt

Artikel aus der Mainpost (Karl Anderlohr)

Arbeitskreis auf Burg Rothenfels traf sich in Lohr zur Jahresversammlung

 

An Stelle des erkrankten Vorsitzenden, Herbert Brehm, leitete der zweite Vorsitzende Michael Kreß die Jahreshauptversammlung des Arbeitskreises auf Burg Rothenfels im „Grünen Baum“ in Sackenbach, zu der etwa 40 Mitglieder erschienen waren.

Brehm habe vor seiner Erkrankung die Sitzung so gut vorbereitet, dass er keine große Mühe mit der Abwicklung der Tagesordnung haben werde, meinte Kreß.

Die Mitgliederzahl liegt mit 99 korporativen und 46 persönlichen Mitgliedern um eines über der des Vorjahres. Unter den Veranstaltungen des vergangenen Jahres ragte die Reise nach Israel heraus. Das Bild, das man sich dabei an Ort und Stelle über das schwierige Verhältnis zwischen Juden und Palästinenser machen konnte, wurde im Herbst noch vertieft durch einen Vortrag des Politikwissenschaftlers Ingmar Niemann. Weitere Reisen führten in die Akademie für Fahrzeugtechnik in Schweinfurt und nach Prag, wo der Besuch der Deutschen Botschaft samt dem „Genscher-Balkon“ einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Den Kassenbericht trug Schatzmeister Herbert Schuhmann vor. „Wir haben gut gewirtschaftet und einen Überschuss erzielt“, stellte er fest. Man werde aber darauf achten, dass der Kassenbestand nicht über Gebühr ansteigt, denn es sei nicht im Sinne des Arbeitskreises, Gelder anzuhäufen.

 

Vorstand komplett wiedergewählt

 

Nach einstimmiger Entlastung durch die Versammlung fanden unter dem Vorsitz von Elmar Seubert die Neuwahlen statt. Alle Vorstandsmitglieder hatten sich noch einmal zur Kandidatur bereit erklärt und wurden einstimmig im Amt bestätigt: Herbert Brehm als erster, Michael Kreß als zweiter Vorsitzender, Norbert Staub als dritter Vorsitzender und Herbert Schuhmann als Schatzmeister.

Dem erweiterten Vorstand gehören Karl Anderlohr, Dr. Rudolf Fuchs, Franz Göpfert, Andrea Herrmann, Walter Heusslein, Wiltrud Kratz, Otmar Pfister und August Scherer an. Neu in den Vorstand wurde Bürgermeister Ernst Prüße gewählt.

Eine Urkunde und eine Anstecknadel erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft Dieter Kirch (Frammersbach), Franz Kunkel (Neuhütten), die Firma Rainer Wirth (Lohr), Edmund Mill (Frammersbach), MdB Norbert Geis (Kleinkahl) und Richard Aull. Mit der Dr.-Maria-Probst-Gedächtnismedaille für 20 Jahre Mitgliedschaft wurden Oskar Heider (Lohr), Maria Endres (Lohr), Michael Kreß, Maria Rausch (Lohr), MdB Wolfgang Zöller (Obernburg), Karlheinz Widmann (Lohr), Ruth Weber (Partenstein) und Ludwig Bühl (Schweinfurt) geehrt.

Das Jahresarbeitsprogramm für 2011 fand ebenso die einhellige Billigung der Versammlung wie der Haushaltsplan, der erforderlich ist, um dieses Programm zu finanzieren. Vorgesehen sind unter anderem eine Informationsreise nach Istanbul vom 1. bis 7. Mai (ausgebucht), ein Vortrag von MdB Wolfgang Zöller am 17. Mai im Sparkassensaal zum Thema „Der Patient im Mittelpunkt – und damit jedem im Weg“, eine Busreise nach Berlin und Umgebung vom 24. bis 27. November und der jährliche „Familienabend“ im Bistro des Bezirkskrankenhauses am 3. Dezember.

Noch keine genauen Festlegungen gibt es für einen Besuch bei der Handwerkskammer in Würzburg mit einem Vortrag zum Thema Energietechnik und eine Kulturveranstaltung (eventuell ein Kabarett). Am 1. November findet wieder eine gemeinsame Veranstaltung mit der Sparkasse Mainfranken statt. Hier stehen Thema und Referent noch nicht fest.

  

Parteiverdrossenheit

 

Peter Keller, langjähriger Bundestagsabgeordneter, sah als Folge der allenthalben zu beobachtenden Parteiverdrossenheit zwar nicht die Demokratie gefährdet, die in Deutschland fest etabliert sei, wohl aber fehle es an Leuten, die bereit sind, sich politisch zu engagieren. Er meinte, der Arbeitskreis auf Burg Rothenfels als überparteiliche Einrichtung müsse es sich in dieser Situation zur Aufgabe machen, Leute für ein solches Engagement zu motivieren. Michael Kreß sicherte ihm zu, der Vorstand werde sich in dieser Richtung Gedanken machen.

Mit dem Haushaltsplan wurde auch über die Mitgliederbeiträge beschlossen. Sie bleiben für die persönlichen Mitglieder bei einem Mindestbetrag von 26 Euro, für korporative Mitglieder bei 100 Euro, und sind in beiden Fällen nach oben offen.

Auf Grund neuer gesetzlicher Bestimmungen wurde eine Satzungsänderung beschlossen, die den Ersatz von Aufwendungen für Mitglieder ermöglicht. Zwar arbeiten diese auch weiterhin ehrenamtlich, doch ermöglicht es die Neufassung, in bestimmten Fällen Aufwandsentschädigungen zu bezahlen, die dann an den Arbeitskreis zurückerstattet und als Spenden steuerlich geltend gemacht werden können.

 

Michael Kreß hatte zu Beginn des Treffens des verstorbenen Landrats a. D. Rudolf Balles gedacht. Balles, seit 1960 Mitglied und seit 1999 Ehrenmitglied des Arbeitskreises, hatte sich vor allem durch seine Verbundenheit mit Südtirol und sein langjähriges Wirken in der „Stillen Hilfe“ verdient gemacht. Ein weiteres verstorbenes Ehrenmitglied war Albrecht Braun.

2. Vorsitzender Michael Kreß (links) und 3. Vorsitzender Norbert Staub (rechts) ehrten für langjährige Mitgliedschaft im Arbeitskreis auf Burg Rothenfels und besondere Verdienste (von links) Edmund Mill, Ruth Weber, Franz Kunkel, Richard Aull und Maria Endres.